"Unsicherheit der Thüringer Unternehmen zu drohendem Gasmangel ist sehr groß – Absehbar hohe Gaspreise sollten abgefedert werden – Sicherung der Energieversorgung hat Vorrang vor parteipolitisch geleiteten Interessen"
"Die Befürchtungen, dass Russland den Gashahn nach Abschluss der Wartungen der Gaspipeline nicht mehr aufdreht, vergrößern die schon vorhandene Unsicherheit der Unternehmen deutlich. Produktionseinbrüche in nicht absehbarem Umfang sind zu befürchten. Die Lage ist sehr ernst. Allein in der M+E Industrie in Thüringen wäre bei 76 Prozent der befragten Firmen die eigene Produktion von einem Gas-Stopp betroffen, knapp 60 Prozent sind bei Vorleistungen von Gas abhängig und bei 18 Prozent benötigen deren Kunden Gas zur Produktion", sagte VWT-Präsident Hartmut Koch. Die Wirtschaft trage die Sanktionen mit, so Koch weiter. Allerdings müsse nach vier Monaten Krieg der Blick dafür geschärft werden zu überprüfen, wem die Sanktionen mehr schaden: Russland oder der europäischen Wirtschaft? Eine Rezession nütze niemandem und auch nur ein wirtschaftlich starkes Deutschland könne die Ukraine adäquat unterstützen. "Auch wenn die Worte von Bundeswirtschaftsminister Habeck zu einem befürchteten "politischen Albtraum-Szenario" oder nach Bundesnetzagentur-Chef Müller zu "drohender Gas-Armut" deutlich und klar sind, wird dennoch entscheidend sein, wie erfolgreich die aktuellen Anstrengungen zu einer sicheren Energieversorgung im Herbst sind. Allen Akteuren ist klar, dass die Wirtschaft dringend eine Energieversorgung braucht. Es ist richtig, die Kohlekraftwerke vorübergehend zu aktivieren, es ist aber falsch die Abschaltpläne der Atomkraftwerke nicht zu revidieren. Die Sicherung der Energieversorgung hat Vorrang und alle parteipolitisch geleiteten Interessen sollten jetzt zurückgestellt werden. Auch die absehbar längerfristig hohen Gaspreise sollten abgefedert werden. Unsicherheit ist der Feind der Wirtschaft. Wer verunsichert ist, investiert nicht mehr in dieses Land. Und die Unsicherheit ist sehr groß", so VWT-Präsident Koch.
Dr. Ute Zacharias
Verbandssprecherin
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