Verbandlicher Ausbilderarbeitskreis und Arbeitskreis Arbeitsmarkt am 20. November 2025 in Waltershausen
Der Ausbilderarbeitskreis und der Arbeitskreis Arbeitsmarkt der Thüringer Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände kamen am 20. November 2025 in Waltershausen bei der Continental AG zusammen, um über betriebliche Perspektiven für Menschen mit Behinderung zu sprechen.
Die Continental AG hat ca. 39.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an rund 100 Standorten in über 40 Ländern. Seit 1865 gibt es den Industriestandort in Waltershausen in Thüringen, der verkehrstechnisch sehr gut angebunden ist und ca. 882 Beschäftigte hat. Mit dem Slogan "we connect, convey and cover – with passion for our industries" entwickelt, produziert und vermarktet Continental materialübergreifende, umweltfreundliche, sichere und praktische Industrie- und Dienstleistungslösungen. "Sie kommen im Gelände zum Einsatz, auf der Schiene und der Straße, in der Luft, unter und über Tage, im industriellen Umfeld sowie in der Lebensmittel- und Möbelbranche – weit über die Ursprünge als Hersteller von Gummiprodukten hinaus", sagte Thomas Haase, Werkleiter des Standortes in Waltershausen, und gab damit zu Beginn einen Einblick in die Tätigkeitsfelder der Continental AG. Zum Thema Inklusion sagte Thomas Haase, dass sie für Industrieunternehmen heutzutage ein zentraler Erfolgsfaktor sei. "Es ist kein 'nice to have', sondern ein strategischer Beitrag zur Zukunftsfähigkeit und des nachhaltigen Wachstums", so Haase weiter. Heterogene Teams bringen vielfältige Perspektiven ein, erhöhen die Problemlösekompetenz und fördern resilientere Prozesse.
Daten, Fakten und Instrumente zur Integration von Menschen mit Behinderung stellte Irene Michel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Mitte, vor. Insgesamt gibt es ca. 25.000 schwerbehinderte Beschäftigte in Thüringen, davon arbeiten die meisten im verarbeitenden Gewerbe und der öffentlichen Verwaltung. "Nur drei Prozent der Menschen mit Behinderung werden damit geboren. Die meisten sind erst im Laufe ihres Lebens durch eine Behinderung eingeschränkt. Nahezu 70 Prozent der Menschen mit Behinderung haben eine betriebliche Ausbildung. Das soll Mut machen", sagte Irene Michel. Psychische Behinderungen – wie beispielsweise Sozialphobien – würden immer häufiger diagnostiziert und stellen in den nächsten Jahren die größte Herausforderung dar.
Übergänge aus den Werkstätten für behinderte Menschen und Förderschulen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt beleuchtete Elisabeth Michels, Referatsleiterin des Thüringer Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie. "Jobcoaches sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Werkstatt und Betrieb. Sie begleiten die Arbeitgeber und Werkstattbeschäftigten bei Praktika und auf Außenarbeitsplätzen", sagte Elisabeth Michels. Weiter betonte sie, man solle keine Angst vor dem besonderen Kündigungsschutz bei schwerbehinderten Beschäftigten haben.
Dieser Aussage schloss sich Kerstin Lange, Syndikusrechtsanwältin des VMET - Verband der Metall- und Elektro-Industrie in Thüringen e. V., an und klärte über Mythen auf arbeitsrechtlicher Ebene auf.
Abschließend berichteten Christian Laue, Ausbildungsleiter der Continental AG und Silvio Guckuck, Schwerbehindertenvertreter der Continental AG zusammen mit Noah Berndt, Azubi der Continental AG, aus dem Alltag des Azubis. Er selbst sitzt seit nicht allzu langer Zeit im Rollstuhl und machte bereits prägnante Erfahrungen in der Bewerbungsphase und im Arbeitsalltag.
Die Arbeitskreise sind ein exklusiver Service für unsere Mitgliedsunternehmen. Für eine Mitwirkung am verbandlichen Ausbilderarbeitskreis melden Sie sich bitte per E-Mail bei Kristin Florschütz (kristin.florschuetz@vwt.de) und für den Arbeitskreis Arbeitsmarkt bei Sven Nobereit (sven.nobereit@vwt.de).
Isabel Halbauer
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