VWT-Hauptgeschäftsführer Stephan Fauth zu den Arbeitsmarktzahlen im Mai

"Thüringer Arbeitsmarkt unverändert stabil – Firmen hoffen auf ukrainische Fachkräfte – Land muss stärker in ÖPNV investieren"

"Der Thüringer Arbeitsmarkt ist unverändert stabil bei leicht sinkender saisontypischer Arbeitslosigkeit. Erfreulich ist, dass alle Zielgruppen davon profitieren. Im Mai waren 53.500 Menschen arbeitslos, die Arbeitslosenquote beträgt 4,9 Prozent. Unverändert wird der Thüringer Arbeitsmarkt von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine überschattet. Große Unsicherheiten bestehen weiterhin bei der Gas- und Energieversorgung. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind gut gefüllt, doch fehlende Rohstoffe oder Produkte verzögern die Produktion. Erschwerend hinzu kommen ebenfalls unverändert fehlende Fachkräfte. Die Firmen hoffen auf gut ausgebildete Ukrainerinnen und Ukrainer. Arbeitgeber, die auch ukrainischen Frauen und Männern, die noch über keine oder nur wenig Deutschkenntnisse verfügen, einen Arbeitsplatz bieten können, sollten dies bei ihrem jeweiligen Arbeitgeberservice anzeigen", sagte Stephan Fauth, VWT-Hauptgeschäftsführer.

Bei den weiter ansteigenden unbesetzten Stellen, so Fauth weiter, sei es besonders schwierig im ländlichen Raum Arbeitsplätze zu besetzen. Das Neun-Euro-Ticket helfe in diesen Regionen nicht. Entscheidend sei, dass das Land stärker in den ÖPNV investieren müsse.

Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ist im Mai 2022 gesunken. Es waren 53.500 Arbeitslose registriert, 1.700 weniger als im Vormonat (- 3,1 Prozent). Die Arbeitslosigkeit lag unter dem Niveau des Vorjahres und dem Mai 2019. So lag die Zahl der Arbeitslosen im Mai 2021 bei 64.900 und im Mai 2019 bei 58.000. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai 4,9 Prozent. Das waren 0,1 Prozentpunkte weniger als im April. Zum Vergleich: Die Arbeitslosenquote lag im Mai 2021 bei 5,9 Prozent und im Mai 2019 bei 5,2 Prozent. Im Ländervergleich war die Arbeitslosenquote in Thüringen gleichauf mit Niedersachsen und unter der von Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Bremen sowie unter allen anderen Ost-Ländern.

Dr. Ute Zacharias
Verbandssprecherin
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